In einer Gesellschaft die Mittelmäßigkeit bevorzugt, wurden wir eben auch für diese erzogen.
Natürlich nicht was die persönliche Leistungsfähigkeit in dieser betrifft, hier sollten wir Hochleistungen vollbringen. Jedoch mit der Einschränkung des einbringens eigener Ideen.
Die Kindererziehung mit der ich erwachsen wurde sah ich wie ein Medikament für Angststörungen. Mit Aufputschmittel und Blockern in einem. Sätze wie "du musst mehr Selbstvertrauen haben" gingen Hand in Hand mit solchen wie "das Leben wird dich schon noch zurecht stutzen". Wir erklären unseren Kindern das sie etwas aus sich heraus gehen sollten nur um ihnen kurz darauf zu sagen, dass sie sich nicht so gehen lassen sollen.
Jedoch ist das wohl ein kollektiver Lernprozess und ich habe bei meinen Kindern mit Sicherheit das selbe gemacht. Unsere Generation wurde so erzogen das auf Träume wie ich werde Astronaut oder Profifussballer mit einem " ja aber das schafft vielleicht einer von hunderttausend" geantwortet wurde. Das impliziert natürlich die Aussage " Ich vertraue nicht auf deine Fähigkeiten". Natürlich ist das eine Verallgemeinerung und es waren nicht alle so. Das erkennt man daran, dass es auch in unserer Gesellschaft Profifussballer, Models, Astronauten und so weiter gibt, deren Eltern ihnen Selbstvertrauen und genügend Selbstwertgefühl mitgegeben haben.
Wir als Lebensberater sollten uns jedoch auf Großes ausrichten, nichts desto trotz höre ich zum Beispiel immer wieder in den Kursen von den Dozenten zum Beispiel den Satz " Wir sind keine Heiligen und werden auch wahrscheinlich keine werden". Ich sehe in dieser Aussage einfach ein Überbleibsel unserer Generation die sich wahrhaft großes nicht mehr zutraut.
Meine Tochter hatte hierzu einen Berechtigten Einwurf: Sie meinte dass ich hier zu viel hinein interpretiere und mit diesem Spruch nur gemeint ist das Fehler erlaubt sind. Möglicherweise hat sie hier auch recht, jedoch denke ich wir sollten uns unserer Sprache wieder Bewusst werden und in unserem Auftrag als Lebensberater daran denken: " Du bist was du sprichst".
Abschließend möchte ich noch anmerken, dass es natürlich erlaubt ist Fehler zu machen, wir lernen und wachsen daraus und hindurch. Jeder der sich sich fest vornimmt Astronaut zu werden begibt sich auf eine Spannende Reise und definiert sich neu als Mensch und er würde wahrscheinlich nie auf die Idee kommen dass Fehler hier nicht erlaubt sind.
Wenn du versuchst ein guter Mensch zu sein, warum sich nicht auf die große Reise begeben um ein Heiliger zu werden. Ich möchte hier aus dem Buch " Auszeit im Café am Rande der Welt" mit eigenen Worten erklären wie ich das meine.
Der Besitzer des Lokals erklärt dem Gast das er sich bei der Geburt seiner Tochter vorgenommen hat ein Vater zu sein der seine Tochter nicht schlägt. Er definierte sich als solcher und somit wäre seine Tochter zu schlagen für die Person als die er sich definierte unnatürlich und somit nicht mehr möglich.
Als meine Tochter zur Welt kam nahm ich mir vor ein Vater zu sein den seine Tochter nicht Betrunken sieht und ich definierte mich neu. Sie hat mich noch nie Betrunken gesehen.
An alle Lebensberater und Menschen da draussen Definiert euch neu und vielleicht wird der ein oder andere doch noch ein Heiliger. Denn, "warum es nicht trotzdem tun".
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